Wie auch immer Du fühlst …
Wir alle kennen diese Klischees und irgendwie ist das lustig, weil's ja auch ein bisschen passt.
Aber wenn man mal ehrlich darüber nachdenkt, wird schnell klar: Es geht nicht ums Geschlecht. Da steckt so viel mehr dahinter. 🧠 Gefühle haben nicht nur mit Erziehung oder Erlebnissen zu tun, sondern auch mit Persönlichkeit und Charakter. Manche Menschen sind von Natur aus impulsiv, andere nachdenklich. Der eine lebt seine Emotionen bunt und laut, während der andere sie lieber still mit sich selbst ausmacht. Und weißt Du was? Beides ist völlig okay.
Ich glaube, unsere „Gefühlspaletten“ sind so individuell wie unsere Fingerabdrücke. Manche sind bunt und wild, andere eher dezent und klar. Und manchmal hängen diese Paletten auch mit Dingen zusammen, die man auf den ersten Blick gar nicht sieht. Manche erleben alles intensiver, fast wie aufgedreht, andere spüren ihre Gefühle nur ganz leise, als ob sie von einer sanften Decke überlagert sind. Das macht die eine Gefühlswelt aber nicht besser oder schlechter als die andere – sie ist einfach anders.
Wenn ich darüber nachdenke, wie Jesus mit Menschen umgegangen ist, dann beeindruckt mich, wie bedingungslos er jeden angenommen hat. Er hat nicht gesagt: „Du solltest mehr fühlen“ oder „Das ist zu viel!“ Stattdessen hat er den Menschen in ihrer ganzen Emotionalität und Unterschiedlichkeit Raum gegeben. Den zurückhaltenden Nikodemus, der sich heimlich in der Nacht zu ihm kam, genauso wie die weinende Maria Magdalena, die ihm im wahrten Sinne überwältigt vor Füßen lag. Oder Petrus, der mit seinem stürmischen Charakter oft erst sprach … und dann … irgendwann …dachte. Jesus hat sie alle gesehen und geschätzt, nicht wegen, sondern mit ihren Eigenheiten.
In Psalm 139,1–2 steht: „Herr, Du erforschst mich und kennst mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt Du es; Du verstehst meine Gedanken von ferne.“
Das zeigt: Gott sieht unser Inneres, er erkennt unsere Gedanken und Gefühle, noch bevor wir sie selbst in Worte fassen können. Er weiß, warum wir so fühlen, wie wir fühlen, und sagt: „Ich bin bei Dir – genauso, wie Du bist.“
Vielleicht sollten wir uns selbst und anderen mehr diese Freiheit geben: Fühle, wie Du fühlst. Nicht mehr und nicht weniger. Es gibt keinen „richtigen“ oder „falschen“ Weg, Emotionen zu zeigen. Was zählt, ist, dass sie echt sind – dass wir sie leben und nicht unterdrücken. Denn nur dann können wir wachsen.
Und weißt Du, was das Schönste ist? Wir müssen uns mit unseren Emotionen nicht verstecken. Ob wir vor Freude fast platzen, vor Wut explodieren oder vor Traurigkeit zusammenbrechen – Gott hält das alles aus. Er sieht nicht nur die „Fassade“, sondern das Herz. Und inmitten aller Chaosgefühle flüstert er uns zu: „Du bist geliebt, genau so.“
In diesem Sinne, hab einen schönen Tag!
Mandy