Wer hört Dein Schweigen?
© Bild von Margit Honné auf Pixabay
Kennst Du das? Ständig erreichbar, immer auf Abruf – WhatsApp blinkt, die Arbeit ruft, selbst in der Freizeit ist da ständig dieses: „Ich muss noch…“ – Gefühl.
Was passiert, wenn Du Dich wirklich zurückziehst? Kein „Bin-gleich-wieder-da“-Modus, sondern echtes Abschalten, ohne Reaktion. Plötzlich wird’s ruhig… und irgendwann merkst Du, wer Dir wirklich schreibt, wer nach (Dir) fragt.
Manchmal meldet sich jemand, den man gar nicht erwartet hätte, und andere, die Du für ganz nah gehalten hast, bleiben still. Das kann hart sein. Vielleicht zeigt es aber auch, wer wirklich an Dir interessiert ist. Ein gewagter Reality-Check? Mag sein.
Jesus hat sich oft zurückgezogen, um zu beten. Er war von seinen Jüngern umgeben, aber trotzdem suchte er immer wieder die Einsamkeit – auf einem Berg oder an einem anderen ruhigen Ort, einfach um allein zu sein. Ich glaube, das hat ihm die Kraft gegeben, zu erkennen: „Wer ist wirklich an meiner Seite? Wer sieht mich? Wer steht zu mir?“
Vielleicht ist das auch eine Herausforderung für Dich? Mal bewusst still zu werden. Zu schauen, wer sich meldet… nicht, um andere zu testen, sondern um herauszufinden, wen Gott vielleicht gerade jetzt in Dein Leben stellt, um Dich zu begleiten?!
Es kann sein, dass manche Freundschaften tiefer sind als gedacht – und andere mehr Oberflächlichkeit als Tiefe haben. Das ist okay. Beziehungen sind unterschiedlich, und das hat seinen Wert: Manche Menschen begleiten uns durch schwierige Zeiten, andere sorgen für Spaß und Leichtigkeit. Beide sind wichtig und ergänzen sich.
Und wenn sich niemand meldet?
Das bedeutet nicht automatisch, dass Du keine echten Freunde hast. Jeder hat sein eigenes Ding zu tragen, und manchmal braucht jeder einfach Raum für sich. Es ist gut, auch anderen diesen Freiraum zuzugestehen – woher sollen sie denn von Deiner „Challenge“ wissen?
Im Ernst: Ich denke, eine kleine Reise in die Stille lohnt sich dennoch ab und zu… denn dabei kann man etwas Wertvolles gewinnen: die Chance, bei Jesus selbst zu „sein“ – ohne Ablenkung, ohne Erwartungen. Einfach mal bewusst da sein – ohne Diiiing Diiiing… Vielleicht ist das die tiefste Form von Gemeinschaft, die wir hier auf Erden mit ihm haben können.
"Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!" – Psalm 46, 11
Schönen Dienstag!
Mandy