»Ich habe selten so viel Blut gesehen«

Die russische Donbass-Offensive steht für eine neue Phase des Krieges. Die Strategie der Kremltruppen? Sie verbreiten Terror und Angst unter der Zivilbevölkerung.

Am 8. April schlug eine Rakete auf dem Bahnhof von Kramatorsk ein, versehen mit einem Sprengkopf, der einer Streubombe ähnlich, Tausende Metallsplitter enthält.

Noch am Vortag hatten sich die Journalisten gewundert, warum es einen russischen Angriff auf die Bahngleise gegeben hatte, der den Zugverkehr über den Bahnhof von Kramatorsk stoppte. Die Folge: An jenem 8. April warteten noch viel mehr Menschen auf eine Möglichkeit, die ukrainische Großstadt im Norden der Oblast Donezk zu verlassen.

»Das war eine Zäsur«, sagt Christoph Reuter, »die Ukraine zu überfallen ist, ist Unrecht. Wahllos Städte zu beschießen, um Zivilisten zu treffen, ist ein Kriegsverbrechen. Aber es vorzubereiten, indem man erst die Gleise blockiert und dann schießt man eine Rakete mit einem solchen Splitter-Gefechtskopf ab (...). Was wir hier erleben, ist ein Vernichtungskrieg und nicht anders können wir das nennen. Es geht nicht um Gelände-Eroberung. Es geht nicht um Ausschaltung eines Armee-Stützpunkts, sondern es geht darum, so viele Zivilisten wie möglich zu ermorden«.

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Weiterführende links zu Artikeln von Christoph Reuter: 

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Der Krieg hört nicht auf, weil er »muss«

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