»Als stünde die russische Gesellschaft am Rande eines Bürgerkriegs«
Kirill Martynov, Chefredakteur der »Nowaja Gaseta Europe« über die Arbeit seiner Zeitung in- und außerhalb Russlands, die Informationslage in Putins Propagandareich und die subversiven Möglichkeiten unabhängiger Medien.
In dieser Folge des SPIEGEL-Podcasts »Acht Milliarden« spricht Kirill Martynov über die Besonderheiten seiner Zeitung, über die stillschweigende Unzufriedenheit der russischen Bevölkerung und auch darüber, wie man Putins Propagandamacht unterwandern könnte.
»Das Hauptproblem ist momentan, dass viele Russinnen und Russen gar keine unabhängigen Informationen wollen, denn das käme einem Trauma gleich«, erklärt er, »denn momentan sind die russischen Helden des Zweiten Weltkrieges der Maßstab für alles. Aber außerhalb der Propaganda müssten sich alle fragen: Warum machen wir das mit der Ukraine? Wer ist Putin eigentlich und warum begeht er diese Kriegsverbrechen? Das ist eine gefährliche Diskussion für das russische Selbstverständnis. Ich glaube, die Russen sind noch nicht so weit.«
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