Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten

Sie behaupten, alte Menschen vor Betrügern beschützen zu wollen – und bringen sie um ihr Erspartes. Wie die Masche funktioniert und warum die Täter schwer zu fassen sind

Das Telefon klingelt. Die Polizei ist dran – angeblich. Der Beamte warnt: Betrüger haben es auf Ihr Erspartes abgesehen. Wenn Sie Ihre Ersparnisse retten wollen, gibt es nur eine Möglichkeit: Sie müssen sie der Polizei übergeben. Solche Telefonate finden in Österreich fast täglich statt. Der Haken: Wer den Anweisungen der Anrufer folgt, sieht sein Geld nie wieder. Es sind Betrüger. Und sie locken vor allem älteren Menschen hunderttausende Euro aus der Tasche. Die Masche ist nicht neu, doch in Österreich ist gerade eine Bande falscher Polizisten aktiv. Und sie sind so professionell organisiert wie noch nie. Mit welchen Tricks die Betrüger vorgehen, warum es so schwer ist, sie zu erwischen, und wie man sich schützen kann, erklärt STANDARD-Redakteur Jan Michael Marchart.

Wie man sich und Verwandte vor dem "Polizistentrick" schützt Die Betrugsmasche der "falschen Polizisten" ist seit Jahren bekannt, dennoch gibt es laufend neue Opfer. Aber wie kann man einen Betrüger als solchen erkennen? Die Polizei weist auf drei Merkmale hin: Die echte Exekutive ruft nicht an, um Geld zu fordern, fragt nicht nach Vermögenswerten und kommt nie vorbei, um Geld oder Wertgegenstände mitzunehmen. Weitere Tipps: nicht nervös machen oder unter Druck setzen lassen. Tante, Mama und Oma aufklären und bitten, in solchen Situationen anzurufen. Niemals mit Fremden auf die Bank gehen, im Notfall dort mit Angestellten sprechen. Im Zweifel den Notruf 133 wählen und nachfragen, ob die angeblichen Polizisten tatsächlich existieren.