Wie das System Kurz jetzt zerbröselt

Die ÖBAG-Affäre deckt die falschen Versprechungen der neuen ÖVP auf und auch im EU-Impfstoffstreit schwächelt der Kanzler

Manchmal fällt es schwer, Österreich nicht als Bananenrepublik zu bezeichnen. Vor allem, wenn man diese Woche die Nachrichten verfolgt hat. Denn die Bestellung von Thomas Schmid zum Vorstand der ÖBAG – also jener Aktiengesellschaft, die die großen Staatsbetriebe unter sich vereint, zeigt deutlicher denn je, wie Postenschacher und Freunderlwirtschaft in diesem Land funktionieren. Gleichzeitig wirft die Affäre ein schiefes Licht auf die neue ÖVP von Sebastian Kurz. Denn die Causa ÖBAG zeigt auch, wie skrupellos sich eine Clique an Freunden und parteinahen Personen das Land aufgeteilt hat. Und das alles erhöht zunehmend den Druck auf den Bundeskanzler, der noch dazu gerade dabei ist, es sich im Streit um Impfstoffe mit der EU nicht nur mit den Corona-müden Österreichern sondern auch mit den Nachbarstaaten zu verscherzen. Wie sehr diese Affäre Österreich schadet und ob wir gerade erleben, wie das System Kurz zusammenbricht, darüber spreche ich heute mit Eric Frey, Michael Völker und Gianluca Wallisch vom STANDARD.