“Die Hoffnung ist nachvollziehbar, ich halte sie für unrealistisch.” (Express)

Militärhistoriker Sönke Neitzel über Putin, die Dauer des Krieges und die Strategie des Westens.

Es ist mal wieder Zeit, dass wir uns im Achten Tag dem Krieg Russlands in der Ukraine widmen.

Es geht nicht so sehr um einzelne Landgewinne und tägliche politische Phrasen, sondern um das große Ganze, wie es so schön heißt. Zwei Aspekte stehen bei diesem Gespräch im Fokus:

Erstens: Die Dauer dieses Krieges.

Der ukrainische Präsident Selenskyj mag in seinem Siegesplan vom möglichen Ende des Krieges noch im kommenden Jahr sprechen, unser Gast hält das für unwahrscheinlich. Er geht von Jahrzehnten denn Jahren aus und erklärt weshalb.

Zweitens: Die Person Putin.

Wenn von langfristigen Planungen Russlands und Jahrzehnten Kriegsdauer die Rede ist, rückt das die Diskussionen um die Person Putins in ein neues Licht. Putin ist 72 Jahre alt. Es ist unwahrscheinlich, dass er noch Jahrzehnte lang lebt und regiert.

Wenn Russlands Gebaren mehr ist als der Alleingang eines Mannes mit imperialem Phantomschmerz – warum sprechen wir dann ständig über Putin und ignorieren den Kontext, in den er eingebettet ist – und den er mit erschaffen hat?

Diese Fragen und mehr diskutiert Alev Doğan mit dem Professor Militärgeschichte und Kulturgeschichte der Gewalt Sönke Neitzel.


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