Jair Bolsonaro hat Covid-19: Der Todeswunsch als politische Kontaktanzeige

"Hoffentlich stirbt Bolsonaro an Covid-19", so ähnlich schallt es durch die sozialen Medien. Manchmal ist der Todeswunsch verschmitzt oder doppeldeutig formuliert, manchmal offen fordernd, nicht selten verachtungsvoll.

Bolsonaros Erkrankung ist für viele Leute eine Gelegenheit, um gleichzeitig die Abscheu vor rechtsextremen Antidemokraten zu zeigen und der Schadenfreude öffentlich Lauf zu lassen und damit setzt sich eine Hassspirale in Gang. Auf den Todeswunsch folgt der Moralappell, dann der Gegenmoralappel, es kommt zu Polarisierung und endet in Publikumsverwirrung.

Todeswünsche an prominente Hassfiguren in sozialen Medien gehören damit zu den Bühnenstücken in sozialen Medien, die viel mehr über den Absender verraten als über die Adressaten. Der Todeswunsch ist eine Art politische Kontaktanzeige, ein Signal an vermeintlich Gleichgesinnte und Gegner. Substanz haben solche Todeswünsche anders als Mordaufrufe selten. Das macht sie nicht weniger angreifbar und sicher nicht klüger.

Über das Verhältnis der Kommentator*innen zu Bolsonaro, Todeswünschen und polarisierter Debattenkultur in sozialen Medien spricht Sascha Lobo in dieser Podcastepisode.

Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY

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