WHO-Pandemievertrag: "Nicht das Papier wert, auf dem er steht"

Die Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation haben sich auf ein Pandemie-Abkommen geeinigt. Es soll chaotische Zustände wie zu Corona-Zeiten verhindern. Virologe Alexander Kekulé glaubt nicht daran. Der Wissenschaftler erkennt einige gute Ansätze. So werde erstmals festgestellt, dass sich die Welt auf neue Pandemien vorbereiten müsse. Außerdem sollten reichere Länder im Ernstfall ihre Medikamente zum Teil kostenlos mit ärmeren Ländern teilen. Diese Vorhaben hängen laut Kekulé aber viel zu sehr vom guten Willen Einzelner ab. Dadurch verkomme der Vertrag zu einem "zahnlosen Tiger".

Kekulé glaubt sogar, dass das Pandemie-Abkommen die "Welt unsicherer macht". So fehlten unter anderem verpflichtende Sicherheitsstandards für Risiko-Labore. Außerdem führt der Wissenschaftler aus, warum viele Länder künftig kein Interesse mehr haben werden, ihre Informationen über neuartige Viren mit anderen zu teilen. Weiterhin kritisiert Kekulé, dass die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC bei Problemen keine mobilen Einheiten mehr in andere Länder schicken wird. Der Wissenschaftler beschreibt ausführlich, welche verheerenden Folgen das haben kann.

Für Fragen zu "Kekulés Gesundheits-Kompass" schreiben Sie gern an gesundheitskompass@mdraktuell.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.