#33: Mit der Gen-Schere gegen schwere Erkrankungen?
Durch die US-Gazetten fliegen derzeit Begriffe wie Gen-Schere CRISPR-Cas9 und Gen-Editierung. Hinter diesen Begriffen verbergen sich aufregende Entwicklungen. Aber von vorn: Es geht um die genetische Erkrankung Sichelzell-Anämie. Da hilft bisher nur eine Knochenmarkspende. Allerdings fehlen Spender und es können lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten. Also wird an Alternativen geforscht – unter anderem an der Gen-Schere CRISPR-Cas9. Aber wie funktioniert das? Und wie groß ist die Gefahr, dass die Gen-Schere etwas schneidet, das nicht abgeschnitten werden soll? Darum geht es in dieser Folge des Gesundheits-Kompasses.
Alexander Kekulé erklärt zunächst, wie bei der Sichelzell-Anämie der Sauerstofftransport im Blut gestört wird und was das mit den Betroffenen macht. Ein übles Krankheitsbild, so der Mediziner. CRISPR-Cas9 soll nun helfen. Hinter der sperrigen Bezeichnung verberge sich ein Schutzmechanismus, mit dem sich Bakterien vor Virusinfektionen schützten. Dabei komme eine Gen-Schere zum Einsatz, die Viren ausschalte. Nun werde geforscht, wie dieser Mechanismus für die Bekämpfung der Sichelzell-Anämie einsetzen lasse. Die Hoffnung reicht noch weiter. Ärzte wollen damit auch Krebserkrankungen bekämpfen. Doch das Ganze ist teuer.
Und es gibt weitere kritische Punkte: Die Gen-Schere ist nicht immer ganz passgenau. Was passiert, wenn sie an der falschen Stelle schneidet? Und was passiert, wenn es unerwartete Nebeneffekte gibt? Auch ethisch tun sich Fragen auf. Brauchen wir ein Menschenrecht auf Erbgut?
Für Fragen zu "Kekulés Gesundheits-Kompass" schreiben Sie gern an gesundheitskompass@mdraktuell.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.
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