#358 - Wolfgang Benz über Antisemitismus & Islamfeindlichkeit - Jung & Naiv
Vorurteile für Desinteressierte
Wir sind zu Gast in einem kleinen Büro an der Technischen Universität zu Berlin. Wolfgang Benz hat sich ihr eingerichtet, nachdem er 2011 die Leitung des renommierten Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU abgeben hatte. Wolfgang ist ein international anerkannter Antisemitismus- und Vorurteilsforscher sowie NS-Historiker. Er hat von 1990 bis 2011 an der TU gelehrt, zuvor in der ganzen Welt.
Im Interview geht es natürlich zunächst um seinen Werdegang: Was Wolfgang studiert? Wie ist er zur Antisemitismusforschung gekommen? Wo hat er alles unterrichtet?
Dann klären wir, wie und wann der Begriff Antisemitismus entstanden ist und was ihn vom Antijudaismus unterscheidet. Wir reden über Zionismus, Antizionismus, Philosemitismus und Semiten. Dann geht's um den Judenhass in Deutschland: Gibt es mittlerweile einen neuen Antisemitismus? Warum nicht? Warum hat Deutschland es geschafft mit Antisemitismus so umzugehen, wie kein anderes Land auf der Welt? Was hat "Israelkritik" mit Antisemitismus zu tun? Warum heißt es überhaupt "Israelkritik"? Sollten sich insbesondere Deutsche mit Kritik an der israelischen Politik zurückhalten?
Schließlich geht's um die historischen Parallen von Antisemitismus und der heutigen "Islamkritik". Welche Argumente gegen(über) Muslime wurden früher gegen(über) Juden vorgebracht? Warum sprechen wir vom "christlich jüdischen Abendland"? Warum kann man in Deutschland nicht straffrei gegen Juden hetzen, aber straffrei gegen Muslime, Sinti und Roma hetzen? Außerdem: Werden Menschen immer Vorurteile haben? Haben Minderheiten auch Vorurteile gegenüber Mehrheiten?
Das und vieles, vieles mehr in der 358. Folge - wir haben sie am 22. Februar 2018 in Berlin aufgenommen.
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