JF049 Rotwild im Erzgebirge
Das Erzgebirge ist mit 250.000 ha eines der größten zusammenhängenden Rotwildgebiete Europas. Seit 2014 beschäftigt die Auseinandersetzung um das Rotwild im Erzgebirge die Bevölkerung, die Medien und die Politik. Dieser „Rotwildstreit“ ist kein Konflikt zwischen Bäumen und Tieren oder zwischen Naturschutz und Tierschutz. Es geht nicht um den Umfang von Verbiss- oder Schälschäden oder das Trophäengewicht; Es geht um den artgerechten Umgang mit den heimischen Wildtierarten. Die Bäume und die wildlebenden Tiere sind selbst keine aktive Rolle in diesem Konflikt. Die biologischen Grundbedürfnisse der Wildtiere wurden zum Spielball wirtschaftlicher Interessen des Menschen.
Die Parteien der sächsischen Regierungskoalition sehen keinen Handlungsbedarf. Mit einer Unterschriftenaktion brachten mehr als 8.000 Bürger die Anliegen der wildlebenden Tiere und deren Lebensraum in die Wahrnehmung der Politik. Dennoch sieht der Landtag keinen Handlungsbedarf. Eine neue Petition bietet jedem Unterzeichner Gelegenheit seine Mitwirkung zu begründen. Beiträge, die den Graubereich zwischen der öffentlichen Darstellung und dem praktizierten Umgang mit heimischen Wildtieren und deren Lebensraum oftmals eindringlich offenlegen.
Karsten Bergner (Vorsitzender der Hegegemeinschaft Erzgebirge) und sein Stellvertreter Gert Neidhardt engagieren sich gemeinsam mit anderen Hegegemeinschaften, Naturschutzverbänden und vielen anderen Bürgern und Institutionen für die natürlichen Lebensansprüche des Rotwildes im Erzgebirge. Wir sprechen über Politik, Behördenstrukturen, echtes, vorgetäuschtes und gelebtes Engagement, tierschutzkonforme und tierschutzwidrige Bejagung, Lenkungsmöglichkeiten mit und ohne Waffe, Verflechtungen, Schäle und Verbiss, den Umgang mit Sachkunde und die ökonomischen Begehrlichkeiten des Staatsbetriebs Sachsenforst.