JF040 Tierpräparator
Fuchs und Fasan beobachten im gut-bürgerlichen Restaurant über Jahrzehnte die speisenden Gäste. Hyänen, Springböcke und Giraffen stehen im Naturkundemuseum in einer nachgebildeten Savanne. Tierpräparatoren haben akribisch daran gearbeitet diese Tiere möglichst lebensecht für die Nachwelt zu konservieren.
In den siebziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts ermöglichte es ein arsenhaltiges Konservierungsmittel auch größere Tierhäute zu konservieren. Etwa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Tierkörper in der Präparation nicht mehr ähnlich wie Kopfkissen ausgestopft. Man ging dazu über sie entsprechend ihrer Anatomie und natürlichen Haltung in Position zu bringen. Die gegerbte Haut mit Federn/Haaren, Balg genannt, wird seit dieser Zeit auf einen mit umfangreichen Kenntnissen in Anatomie, Ethologie und Statik angefertigten Grundkörper aufgebracht. Ein guter Präparator ist immer auch Künstler. Um einen täuschend echten Ausdruck zu gestalten, ist neben Können und Wissen vor allem Talent ein entscheidender Faktor.
Das Tätigkeitsfeld des Tierpräparators reicht vom Insekt bis zum Elefanten, vom Insekt bis zum Wal. Der Abnehmerkreis vom privaten Abnehmer, über Universitäten und Schulen bis zum Museum. Die Anwendung von der einfachen Konservierung bis zur Naturpädagogik.
Ute Ledebur-Kintrup bildet am Walter-Gropius-Berufskolleg in Bochum, der einzigen Ausbildungsstätte für diesen Beruf in Deutschland, Präparationstechnische Assistenten aus. Wir sprechen über Menschen, Material und Tiere, Südafrika, Silikon-Salami, Haus-Wild- und Zootiere nach ihrem Ableben und den Umgang der Menschen und deren Wahrnehmung dieses ungewöhnlichen Berufes.