mupfel_005 - MEIN Schiff
Kurz nachdem wir im Jahr 2011 eine Baltikum-Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 2 gemacht hatten, schrieb ich meine Erfahrungen nieder und veröffentlichte diese auch auf diversen Meinungsplattformen. Damals waren die Eindrücke und Gedanken noch frisch und sie gaben 1:1 wieder, was wir erlebt hatten. Heute bleibt mir nur, in Erinnerungen zu schwelgen und ab und an das Urlaubsfotobuch heraus zu kramen, um mich noch einmal an diese herrliche Zeit auf der Mein Schiff 2 zu erinnern.
In diesem Podcast »schwelge« ich ein wenig …
… und in diesem Blog-Beitrag möchte ich den Artikel veröffentlichen, den ich damals »ganz frisch« niedergeschrieben hatte. Ausgeschmückt mit ein paar Bildern….
Viel Spaß beim Hören, Lesen und Schauen!
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VORGESCHICHTE
| Warum eine Schiffsreise?
Nun, schon als Kind sah ich mir immer gerne das „Traumschiff“ an und als wir einmal im Hamburger Hafen die „Astor“ am Pier liegen sahen und dabei standen, als sie unter den lautstarken Klängen der Schiffshymne auslief, war für mich klar: ich will irgendwann einmal eine Schiffsreise machen! Ich war so beeindruckt von diesem Koloss und dem ganzen Tamtam, der beim Ablegen gemacht wurde, dass der Gedanke an eine Kreuzfahrt mich nie wieder losließ. Dieses Jahr stand nun ein runder Geburtstag an, was für uns Grund genug war, rechtzeitig auf diese Reise zu sparen.
| Warum die „Mein Schiff 2“?
Wir suchten uns also eine Reiseroute und ein schönes – und vor allem kleines – Schiff (MS Delphin) aus, das aber kurz vor der Buchung Insolvenz anmeldete und in Venedig festgesetzt wurde. Schnell mussten wir uns neu orientieren. Es standen ein Costa-Schiff und die „Mein Schiff 2“ von TUI Cruises zur Auswahl. Nachdem wir beide Schiffe und deren Leistungen verglichen hatten, fiel unsere Wahl auf die „Mein Schiff 2“, die baugleich mit der „Mein Schiff 1“ ist und fast bis aufs Detail genauso ausgestattet sein soll. Die Bordsprache sollte deutsch sein, Essen und Getränke waren rund um die Uhr inklusive und Trinkgelder würden auch nicht separat abgeführt werden. Außerdem würde das Schiff hauptsächlich von deutschen Urlaubern gebucht werden, hieß es, so dass wir von lautstarken Italienern, unangenehmen Amerikanern und unanständigen Russen verschont bleiben würden. Die „unhöflichen“ und „arroganten“ deutschen Liegestuhlreservierer würden immer noch das kleinere Übel sein, dachten wir. Wir buchten!
| Die Buchung
Wir buchten die Reise kurz nach Erscheinen des aktuellen Katalogs und waren damit schon zu spät dran. Die besten Kabinen (mittschiffs und Balkonkabinen) waren schon ausgebucht. Ich empfehle also dringend, mindestens ein Jahr vor Reiseantritt ins Reisebüro zu gehen (noch vor Erscheinen des Katalogs) und eine Vorreservierung vornehmen zu lassen.
Kurz nach der Buchung mussten wir eine Vorauszahlung von ca. 440.- EUR/Pers. vornehmen, der Rest (ca. 1750.- EUR) war dann ungefähr einen Monat vor Abreise fällig. Unsere Reiseunterlagen bekamen wir erst zwei Wochen vor Reiseantritt, was mich ziemlich nervös gemacht hat.
Es empfiehlt sich außerdem, so bald wir möglich die Ausflüge zu reservieren. Das geht online am besten. Unsere Ausflüge waren lange Zeit nicht buchbar und so mussten wir jeden Tag auf die Homepage schauen, um die Freischaltung der Angebote abzuwarten. Als die Ausflüge dann online waren, buchten wir sofort. Bis sieben Tage vor Reiseantritt hätten wir sie aber wieder kostenlos stornieren können. Vor Ort ist es definitiv zu hektisch und viele Ausflüge sind dann – trotz Restkotigent an Bord – schon ausgebucht. Vor allem so beliebte Ausflüge wie die Radtouren sind schnell vergriffen!
| Die Anreise
Wir reisten aus dem Allgäu ins ca. 900 km entfernte Kiel an. Einen Flug hatten wir abgelehnt, weil er zu teuer und zu umständlich war. Eine Zugfahrt empfanden wir als zu unzuverlässig und aus Sicherheitsgründen eine Tag früher anzureichen, lehnten wir ab. Wir hatten uns deshalb für die flexibelste und zuverlässigste Variante entschieden und einen Mietwagen gemietet, den wir am Kieler Bahnhof abgeben konnten. Von dort aus verkehrten regelmäßig Busse, die die Gäste zum Anleger brachten. Da wir die Koffer (mit Kabinennummer gekennzeichnet) zuvor schon am Terminal abgegeben hatten, konnten wir das kurze Stück bis zu Anlegestelle (Ostseekai) laufen, was uns viel Spaß machte, weil wir während des Spaziergangs Kreuzfahrtschiffe, Fähren und Boote anschauen konnten.
| Das Einchecken
Das Einchecken verlief generalstabsmäßig. Die Koffer befanden sich ja schon auf dem Schiff und so konnten wir uns in die Schlange zu den Schaltern anstellen. Die Pässe wurden gescannt, von jedem Passagier wurde ein Foto gemacht und gespeichert und man musste die Hände desinfizieren. Nach ca. 20 Minuten hatten wir unsere Bordkarten in der Hand und konnten aufs Schiff.
| Die wichtigsten Fakten zusammengefasst!
Unsere Kreuzfahrt auf der „Mein Schiff 2“ fand vom 14. bis 25. Juni 2011 statt und führte uns auf der Ostsee durchs Baltikum. Die Häfen, die wir während der 10-tägigen Reise anfuhren lauteten: Stockholm, Helsinki, St. Petersburg, Tallinn, Riga und Gdingen.
Wir hatten uns für diese Route entschieden, weil wir möglichst viele neue Länder „becachen“ wollten. Wer das jetzt nicht versteht, dem sei erklärt, dass wir auf dieser Reise vier neue Länder „betreten“ wollten, die wir zuvor noch nie betreten hatten.
Die Reise beinhaltete zwei Seetage (der erste und der letzte Reisestag) und sieben Landtage – davon zwei in St. Petersburg. Das Schiff fuhr in der Regel nachts und lag tagsüber am Pier. In Stockholm mussten wir allerdings tendern, was uns nicht gefiel. Dazu aber später mehr. Außerdem war in einem Land (Russland) ein Visum nötig und in insgesamt vier Ländern eine andere Währung. Die Ausflüge (3 Stück) hatten wir bereits vorab gebucht, was eine gute Idee war. An Bord wird wirklich Deutsch gesprochen. Es gibt aber auch Personal, das nur Englisch versteht – das sind dann aber meist Reinigungspersonal, Techniker und nur wenige Kellner und Barkeeper.
Mit dem Seegang hatten wir viel Glück. Wir erlebten nur ein einziges Mal lange Wellen, so dass mir schlecht wurde. Aber ich bin sowieso sehr anfällig. Mir wird auf jeder Busfahrt und auf jedem Flug schlecht.
| Publikum
Das Schiff war während unseres Aufenthalts komplett ausgebucht, so dass man den anderen Passagieren kaum aus dem Weg gehen konnte. Doch das ein oder andere ruhige Eckchen fanden wir doch noch, um uns ein wenig abzukapseln.
Wenn ca. 2000 Personen auf doch recht begrenztem Raum zusammentreffen, fällt einem das „Miteinander“ nicht immer leicht. Ob das der Grund ist, warum mir auf dem Schiff so viele unhöfliche und egoistische Urlauber begegnet sind, weiß ich nicht. Irgendwie hatte ich gedacht, dass das Publikum auf so einem „edlen Schiff“ doch etwas „gehobener“ sei. „Gehobener“ vielleicht schon, aber deshalb noch lange nicht gut erzogen. So drängte mich z.B. ein älterer, elegant gekleideter Herr vom Ansichtskartenstand weg, weil er und seine Frau sich ein paar Karten ansehen wollten. Immer wieder passierte es mir, dass man mich am Buffet von hinten bedrängte oder mir fast den Löffel aus der Hand nahm, obwohl ich mir gerade noch etwas auf meinen Teller tun wollte. Der Gang durchs Restaurant glich einem Spießroutenlauf, weil ich höflich sein wollte, und jedem auswich, der durch den Raum schoss. Irgendwann passte ich mich diesem Verhalten an, was die Sache nicht schöner machte und mir gegen den Strich ging. Auch das obligatorische Reservieren der Poolliegen durch Badetücher konnte nicht verhindert werden.
Die schlechte Erziehung der Gäste fiel übrigens nicht nur mir auf, wie ich in diversen Gesprächen erfahren musste, sondern auch andere hatten damit ihre Erfahrungen gemacht.
Den Altersdurchschnitt schätze ich übrigens auf 50-55 Jahre. Es waren ungefähr 50-60 Kinder an Bord. Die meisten Gäste waren Deutsche, überwiegend aus dem norddeutschen- und mitteldeutschen Raum sowie aus den neuen Bundesländern. Ob Österreicher und Schweizer an Bord waren, wissen wir nicht. Wir hörten aber, wie sich ein amerikanisches Pärchen beim Kapitän über die „German Community“ mokierte.
DAS BORDLEBEN
| Die Kabine
Unsere Kabine befand sich auf dem untersten Passagierdeck (Deck 4/Seestern), ganz vorne im Bug auf Backbord in der Nähe des Treppenhauses A. Dort hatten wir eine der letzten Außenkabinen bekommen. Die Kabine war ca. 14-16 qm groß und verfügte über ein ausreichend breites Doppelbett mit sehr bequemen Matratzen. Die Bettdecke war nicht zu dünn und nicht zu dick und fühlte sich sehr angenehm an. Es gab pro Person zwei Kopfkissen und je ein Sofakissen. Letzteres legten wir auf die Fensterbank, um uns darauf lehnen zu können, wenn wir aus Meer schauen wollten. Das Fenster war sehr groß und viereckig und hatte überhaupt keine Ähnlichkeit mit einem Bullauge.
Es konnte allerdings nicht geöffnet werden. Die Kabine lag etwa zwei (gefühlte) Etagen über dem Meeresspiegel, so dass man einen schönen Blick übers Wasser hatte. Während unserer Reise standen wir zweimal mit der Backbordseite an Land, so dass uns Personen auf der Pier rein theoretisch in die Kabine schauen konnten.
Neben den Betten standen die Nachtkästchen mit Stauraum, Tischlampen und einem Telefon.
Die Kabine war mit vielen Spiegeln ausgestattet, die den Raum künstlich vergrößerten. Ein angenehm großer Kleiderschrank verfügte über eine ausreichende Menge Stauraum und Kleiderbügeln sowie über einen kostenlosen Safe. Das kleine Bad beinhaltete die Toilette, ein Waschbecken, genügend Ablagefläche und eine nicht zu kleine Dusche. Ein Haartrockner, ein Kosmetikspiegel und einige Dusch-/Waschutensilien standen ebenfalls zur Verfügung.
Ein angenehm großer Flachbildfernseher hing an der Wand mit allen wichtigen Programmen (ARD, ZDF, Sat1, RTL, VOX, WDR, Bayern etc.) sowie spezielle Kinofilm-Kanäle (es lief zu dieser Zeit „Twighlight III“ in Endlosschleife) und diversen Schiffs-Info- und Durchsagekanälen.
Jeden morgen konnten wir uns an der kabineneigenen Kapselkaffeemaschine einen frischen Kaffee machen, was wir sehr genossen. Dafür standen täglich zwei Kapseln kostenlos zur Verfügung (leider immer die gleiche Sorte). Wollte man mehr trinken, wurden die zusätzlich verbrauchten Kapseln über die Bordkarte abgerechnet. Das war bei uns aber nie der Fall.
Die Kabine wurde zuverlässig gereinigt und wenn man die Handtücher auf den Boden warf, wurden sie gewechselt. Alles war zu unserer Zufriedenheit sauber.
Auf dem Gang in der Nähe des Treppenhauses – nur wenige Schritte von unserer Kabine entfernt – stand ein Wasserspender, an dem man sich rund um die Uhr kaltes Trinkwasser abfüllen konnte, was wir gerne in Anspruch nahmen.
Würden wir die Kabine wieder wählen? Ja, sofort!! Eine Innenkabine käme für uns nämlich nicht in Frage, weil wir das Tageslicht genossen haben. Eine Balkonkabine würden wir hingegen nicht in dem Ausmaß nutzen, wie man es bei dem erhöhten Preis tun sollte. Außerdem wäre es uns in den oberen Etagen einfach zu trubelig. In unserer Ecke (kurz vor dem Crew-Bereich) war es wunderbar ruhig und wir hörten dort keinen Laut – weder von den Gästen und Angestellten noch von den Schiffsmotoren.
| Restaurants
Essen, essen, essen! Das ist an Bord eines Schiffes wohl die Hauptbeschäftigung der Passagiere. Wir kamen auch nicht drumrum, denn das Essen war so fantastisch, dass es einfach eine Sünde gewesen wäre, es zu verschmähen.
Man konnte zwischen einigen kostenlosen Restaurants wählen (das Gosch, das Atlantik, das italienische Bistro, der „Cliff 24 Grill“ und das Selbstbedienungsrestaurant namens Anckelmannsplatz) und einigen Spezialrestaurants, in denen man extra bezahlen musste. Von Letzteren kann ich nicht berichten, denn wir haben uns die Reise mühsam erspart und wollten deshalb Extraausgaben vermeiden.
Je nachdem, in welches Restaurant man einkehren wollte, passte man seine Kleidung dementsprechend an. Im „Richard’s“ hätte ich z.B. auf Abendgarderobe geachtet. Im „Surf & Turf“ und in der „Blauen Welt Bar – Sushi“ hätte vielleicht eine Bluse und ein schönes Hemd gereicht. In den restlichen Restaurants konnte man auch in ganz normaler, aber ordentlicher Kleidung (keine Badekleidung und Bermudas etc.) erscheinen.
Die meisten Getränke (und das war eine ganze Menge) waren rund um die Uhr im Preis inbegriffen. Egal ob Wein, Bier, Softgetränke, Cappuccino, Espresso, Spirituosen, alkoholische und alkoholfreie Cocktails… es gab eine riesige Auswahl an leckeren Sachen, die alle im Preis inbegriffen waren. Wer jetzt glaubt, dieses kostenlose Angebot hätte die Urlauber dazu veranlasst, über die Strenge zu schlagen, der irrt. Ich habe niemanden gesehen, der dieses Angebot übermäßig ausnutzte.
Wer aber etwas Besonderes genießen wollte (besondere Weine oder Whiskys), der musste die Getränke aus eigener Tasche bezahlen. Aber das störte an Bord niemanden.
Das „ATLANTIK“ wird als „Hauptrestaurant“ bezeichnet – warum auch immer. Das haben wir nicht ganz verstanden, denn für uns war das „Anckelmannsplatz“ das wichtigste Restaurant auf dem Schiff. Hier konnte man morgens frühstücken, was wir aber nur einmal taten. Das Buffet ordnete sich um einen Treppenaufgang an und war deshalb sehr beengt. Hier trat man sich morgens gegenseitig auf die Füße, was uns furchtbar störte. Außerdem gab es nur wenige Zweiertische, so dass man schon morgens gezwungen wurde, sich zu anderen Gästen an den Tisch zu setzen und Smalltalk zu machen. Das war für einen bekennenden Morgenmuffel wie mich nicht das Richtige.
Abends konnte man im Atlantik an einem fünfgängigen Menü teilnehmen. Eine Anmeldung war nicht erforderlich und es bestand freie Tischwahl. Meist wurde man aber von einer Bedienung an einen Tisch begleitet. Auch hier saß man üblicherweise nicht allein. Wir waren nur ein einziges Mal im Atlantik, da wir uns dort nicht wohl fühlten. Es war sehr überfüllt, hektisch, laut und etwas zu dunkel eingerichtet. Außerdem dauerte es recht lange, bis die Gänge serviert wurden. Jeder Gang bestand nur aus einem „kleinen, aber sehr feinen Häppchen“ und wir wurden davon leider nicht satt.
Die Qualität der Speisen im Atlantik war aber hervorragend und auch geschmacklich sagte uns das Menü voll und ganz zu.
Im Bistro „LA VELA“ in dem nur ca. 20 Tische standen und dementsprechend schnell besetzt war, speisten wir zweimal. Hier konnte man aus einer kleinen Anzahl an täglich wechselnden Gerichten (z.B. Spargelrisotto, Muscheln etc.) wählen oder sich seine Pizza und Pasta nach eigenen Wünschen zusammenstellen lassen. Dazu tat man ein paar Zutaten wie Thunfisch, Lachs und Sardellen oder Zucchini, Paprika und Pilze in einen Teller, suchte sich eine Nudelsorte und eine Sauce aus und ließ sich damit eine leckere Pasta zubereiten. Die Speisen holte man sich an der Kochtheke ab, die Getränke wurden einem an den Tisch gebracht. Auch hier gab es nichts zu bemängeln. Qualität und Geschmack waren hervorragend!
Leider wurden keine Salate oder Desserts serviert, so dass man durchs Treppenhaus ins „Anckelmannsplatz“ laufen musste, um sich dort zu bedienen. Für die Angestellten scheint das ein gewohntes Bild gewesen zu sein, denn sie sagten nichts dagegen und räumten auch ohne Kommentar die Salat- und Dessertteller ab. Einmal habe ich sogar einen Ober gesehen, der im benachbarten Restaurant die Spezi abzapfte, die er dann ins „La Vela“ trug, obwohl dafür die Bar in der benachbarten „Außenalster“-Bar zuständig war. Offensichtlich ging das für ihn schneller.
Wenn man das berühmte „GOSCH“ besuchen möchte, sollte man sich rechtzeitig anmelden. Wir bekamen erst zwei Tage später einen Tisch. Die Speisenauswahl fand ich allerdings sehr klein und ich hatte Probleme das Richtige für mich zu finden. Die Menge der Speisen war ebenfalls nicht groß, so dass man durchaus eine Vor-, Haupt- und Nachspeise vertragen konnte. Meinem Partner schmeckte das Essen sehr gut. Mir zwar auch, aber es gab für mich keinen Grund, ein zweites Mal einzukehren, zumal man in den anderen Restaurants auch sehr gut essen konnte. Es war mir im „Gosch“ auch viel zu laut, denn nebenan befand sich die große und gut besuchte „Außenalster“-Bar, in der entweder eine Liveband spielte oder die Fernsehübertragung der Frauenfußballweltmeisterschaft statt fand.
Der ANCKELMANNSPLATZ war der Raum, in dem wir uns meistens zum Essen einfanden. Hier waren wir jeden Tag zum Frühstück, ab und an zum Mittagssnack, einmal zum Nachmittagskaffee und oft zum Abendessen.
Der Raum war schön hell und wir fanden auch oft einen Platz an einem der großen Panoramafenster mit herrlichem Blick übers Meer. Auf jeden Tisch standen Besteckhalter, was wir sehr praktisch fanden, weil man so immer alles griffbereit hatte.
Das Selbstbedienungsrestaurant „Anckelmannsplatz“ verfügt über ein riesiges Selbstbedienungsbuffet, an dem man wirklich nichts vermisst. Hier eine scheinbar unendliche Liste an Beispielen…
Frühstück: Frische Brötchen (Vollkorn, Kürbis, Sonnenblumen, Haferflocken etc.), div. Brotsorten, Toast, Butter, Marmeladen, Honig, Nutella, Schinken, beste Salami, Landjäger, zwei Sorten Lachs mit Meerrettich, geräucherte Fisch und Fischsalate, Frühstücks-, Rühr- und Spiegeleier, heiße Würstchen, Speck, Pilze, Bohnen, Rösti und eine tolle und qualitativ hochwertige Auswahl an Käse. Zum Abschluss konnte man zwischen Müslis, Joghurts, Pancakes und reichlich Obst wählen. Außerdem gab es div. Butter- und Mohnzöpfe und Nusskringel u.v.m.
Zu trinken gab es diverse Teesorten, aber auch Kaffee, Kakao, Milch und Sekt sowie Fruchtsäfte.
Die Auswahl zum Mittag- und Abendessen war nicht minder reichlich: versch. Sorten Fisch wie Lachs und Heilbutt, Fischsalate, eine reiche Auswahl an der Salatbar (z.B. Blattsalate, Rucola, Paprika, Gurke, Tomatem, Tofu oder Schafskäse etc.), fertige Salatmischungen (Kartoffelsalat, Krabbensalat, Gemüsesalat), leckere Schinken und Salame, Fleisch (Kalb, Ente, Schwein, Pute, Hasenkeule und an der Wok-Theke sogar Taube…) sowie Beilagen wie Kroketten, Kartoffeln, Pasta, Reis und Gemüse. An einer anderen Theke wurden täglich wechselnde Salatvariationen (wie z.B. Spargelsalat oder Blattsalat mit Himbeervinaigrette) frisch vom Koch zubereitet und direkt an den Gast weitergegeben. An der Suppenstation gab es jeden Tag ein anderes Angebot an Suppen und exotische Kaltschalen.
Zum Nachtisch gab es natürlich wieder eine hochwertige Käseauswahl und ganz leckere Desserts wie Cremes, Kuchen, Früchte und Eis.
Die Speisen hatten eine hervorragende Qualität! Sie waren frisch und lecker und wurden immer wieder frisch zubereitet und nachgefüllt. An der Wok-Theke konnte man sich die Zutaten selbst zusammenstellen und sie dann dem Koch geben, der das Wok-Gericht frisch zubereitete. Das fertige Gericht wurde dann vom Kellner an den Tisch gebracht.
Wer morgens und abends nicht satt wurde, musste sich entweder am CLIFF 24-GRILL mit Fastfood (Pommes, Wienerle, Weißwürste etc.) und Sandwichs begnügen oder konnte sich im Anckelmannsplatz während der Kaffeezeit (15.30 – 16.30 Uhr) mit leckeren Kuchen, Torten und Cremes verköstigen.
Fazit: Das Essen war spitze!!! …Und ich habe zwei Kilo zugenommen!
| Bars
Es gab an Bord einige Bars, zwischen denen wir uns jeden Abend von neuem entscheiden mussten. Doch unsere absolute Lieblingsbar war die „TUI-Bar“, die sehr hell eingerichtet und sehr weiträumig war. Außerdem konnte man hier durch die großen Fenster wunderbar aufs Meer schauen. Hier saßen wir am liebsten. Da sie sehr zentral lag, kam man auch zwangsläufig immer daran vorbei und zwangsläufig wurde man hier auch „gefunden“. Wenn man also eine angenehme Bekanntschaft gemacht hat, konnte man sie hier in der Regel wiedertreffen.
Mir gefiel persönlich auch die „Außenalster“ sehr gut, obwohl es dort sehr trubelig war. Doch meine bessere Hälfte fand die Sitzgelegenheiten nicht besonders bequem und so saßen wir dort nur selten.
Die Sitzgelegenheiten der „Blaue Welt Bar Apero“ waren leider sehr begrenzt, so dass wir dort nur selten ein gemütlichen Plätzchen fanden und weiterziehen mussten.
Im Außenbereich der „Schaubar“ saß man genau über den Schiffschrauben, weshalb es dort recht laut war. Trotzdem war es ein tolles Gefühl, dort die Kraft des Schiffes zu spüren. Leider versammelten sich hier auch gerne die Raucher, so dass wir immer wieder vertrieben wurden. Im Inneren der „Schaubar“ gefiel uns das dunkle Ambiente nicht, so dass wir uns hier nie aufhielten.
Wie bereits erwähnt, waren die meisten Getränke im Reisepreis inklusive. Die Bedienungen waren flott und meist auch sehr aufmerksam und zuverlässig. Sie brachten auch immer etwas Knabberzeug an den Tisch und waren durchweg freundlich.
| Unterhaltung
Eigentlich war man ja fast jeden Tag auf Landgang. Wer an diesen Tagen lieber an Bord bleiben wollte oder während der Seetage nichts zu tun hatte, konnte sich z.B. mit wechselnden Veranstaltungen die Zeit vertreiben (lassen).
Hier ein paar stichpunktartige Beispiele:
– an diverse Malkursen (Preis 49.- EUR) teilnehmen
– Fleischverkostungen im Steakhouse (25.- EUR)
– kleine Whisky-Verkostung (15.- EUR).
– Shoppen in den eleganten und exklusiven „Shops Neuer Wall“
– in den kleinen Außenpools Schwimmen gehen oder ins Whirlpool liegen
– Sonnen auf den zahlreichen Decks
– Sport treiben im Fitnesscenter
– saunieren oder sich im Wellness-Center gegen Gebühr verwöhnen lassen
– Golf-Abschlag oder -Einlochen üben
– kostenlos ein Buch oder Spiel ausleihen
– Volleyball oder Tischtennis spielen
– auf den kilometerlangen Decks spazieren gehen
– auf dem Joggingparcour joggen
– in einen der Bars alkoholische oder alkoholfreie Cocktails schlürfen
– Shuffleboard spielen
– ins Theater gehen
– an der Fotowand Bilder anschauen und Abzüge machen lassen (Preisbeispiel 7.50 EUR 18×13 cm Normalfoto und 10.- EUR für 18×13 cm Collage)
– in der Kabine fern sehen
– auf dem Balkon der eigenen Balkonkabine sitzen
– eine Entspannungsinsel (18.- EUR/2 Std.) mieten
– oder einfach nur aus Meer schauen… aufs Meer schauen… aufs Meer schauen…
Und wie haben wir uns die Zeit vertrieben? Nun, an den Landtagen waren wir immer unterwegs, aber an den beiden Seetagen und am Abend mussten wir uns auch an Bord beschäftigen, was aber kein großes Problem war. So waren wir am ersten Seetag z.B. damit beschäftigt, das Schiff kennen zu lernen. Wir spazierten sämtliche Decks ab (bei einer Schiffslänge von über 260 m kommt da eine schöne Strecke zusammen), probierten die ein oder andere Bar aus, aßen einen leckeren Happen oder schauten einfach nur aufs Meer hinaus.
An den darauf folgenden Abenden spazierten wir nach dem Essen ebenfalls meist gemütlich übers Schiff und konnten uns am herrlichen Meer nicht satt sehen. Oft tranken wir auch ein paar Cocktails, kamen mit anderen Reisenden ins Gespräch oder spielten Shuffleboard oder Bingo (Einsatz 2,- EUR). Wir besuchten die Aufführungen im Theater oder erholten uns in der Kabine vom anstrengenden Ausflugstag. Es wurde uns nie langweilig! Im Gegenteil, die Zeit verflog und ich kam nicht einmal dazu, ein einziges Buch zu lesen.
Die Qualität der Shows fand ich übrigens in Ordnung. Nichts Besonderes (vor allem die Choreographie war eher mittelmäßig), aber durchaus unterhaltsam. Am schönsten fanden wir noch die Abschlussshow.
| Post / Internet / Telefon
Das Telefon an Bord haben wir nie benutzt. Handy-Empfang bestand nur in Landnähe. D.h. wenn wir kurz vor dem Anlegen oder nach dem Ablegen waren. Ansonsten wurde uns immer ein Netz angezeigt, dass uns unbekannt war und dass wir deshalb mieden. Wir warteten immer einen Landgang in einem europäischen Land ab, um dann nach Hause zu telefonieren.
Die Postkarten, dir wir an Bord kauften (2.- EUR/Stück), gaben wir bei der Rezeption ab. Dort wurden nochmals das Porto und eine Bearbeitungsgebühr von 1,70 EUR berechnet, so dass eine Postkarte auf insgesamt 3,70 EUR kam. Da ich nur drei Karten schrieb, gönnte ich mir diesen Luxus – es war so schön bequem. Hätte ich mehrere Karten verschicken müssen, hätte ich mir das sicherlich zweimal überlegt.
Wifi gab es an Bord. Ich habe aber gehört, dass es sehr unzuverlässig war. Aber da es in meinen Augen sehr teuer war und wir es deshalb nicht benutzt haben, kann ich mir darüber kein Urteil erlauben. Wir haben auf unseren Landgängen immer ein Fastfoodrestaurant oder ein Café aufgesucht, um online zu gehen. Dort war Wifi immer kostenlos.
| Landgang
Jeden Tag erhielt man ein ausführliches Programm über die tagesaktuellen Aktivitäten auf die Kabine gebracht, welche u.a. Infos zum jeweiligen Landgang beinhaltete. Weitere Informationen erhielt man im „Meerleben“. Ich hatte mir außerdem den praktischen Reiseführer „Kreuzfahrten zu den Metropolen der Ostsee“ des Conrad Stein Verlags gekauft, der mir gute Dienste leistete.
Vor jedem Landgang wurden zudem aktuelle Informationen über den Lautsprecher durchgesagt.
Wir hatten uns vorab über die Anlegestellen der „Mein Schiff 2“ bei der letzten Baltikum-Reise informiert (Tipp: www.marinetraffic.com), um unsere Landgänge selbstständig planen zu können. Doch leider mussten wir feststellen, dass das Schiff nicht jedes Mal an der gleichen Stelle anlegt und so hatten unsere Pläne plötzlich keinen Sinn mehr.
Doch glücklicherweise hatte der Veranstalter auch an die Individualtouristen gedacht, indem er meist kostenlose Shuttlebusse ins Zentrum zur Verfügung stellte. Das offboarding dauerte zwischen 5 und 10 Minuten (beim Tendern ca. 1 Std.) – das onboarding etwas länger, da das Handgepäck (wie am Flughafen) durchleuchtet wurde. Man musste immer seine Bordkarte mitführen, die als Ausweis (mit gespeichertem Lichtbild) diente.
Auf den Tagesausflug konnte man ein kostenloses Lunchpaket mitnehmen. Das brauchten wir aber nie, denn bei Halbtagesausflügen hielten wir es ohne einen zusätzlichen Snack aus und beim Tagesausflug in St. Petersburg war auch ein Mittagessen enthalten.
Hier nun unsere Erfahrungen mit den Landgängen, die wir gemacht haben.
STOCKHOLM
Vor Stockholm hieß es früh aufstehen, denn wir sollten die Schären durchfahren, was in meinen Augen das absolute Highlight der Baltikum-Tour ist. Die landschaftliche Schönheit der Schären sieht man am besten vom Boot aus. Und wenn dieses „Boot“ auch noch 12 Stockwerke hat, wird das ganze noch spektakulärer. Zur Schärendurchfahrt wurde schon frühmorgens an Deck heiße Schokolade serviert, was eine schöne Geste ist, finde ich.
In Stockholm hatten wir keinen Ausflug gebucht, sondern gingen selbstständig unserer Wege. Wir hatten ca. 7½ Stunden Aufenthalt. In der schwedischen Hauptstadt mussten wir tendern, weil das Schiff kein Pier zugewiesen bekam. Wir ankerten auf N 59° 19.275 E 18° 04.909.
Dass die Gäste, die individuell an Land gehen wollten, den Gästen den Vorrang lassen mussten, die einen Ausflug gebucht hatten, sahen wir ein. Doch der Ablauf des Tenderns verärgerte uns doch sehr. 10-15 Minuten lang standen ein oder zwei Boote ungenutzt beim Schiff, ohne das Gäste zustiegen. In dieser Zeit hätte man locker „eine Ladung Individualisten“ von Bord bringen können, zumal es min. drei Tenderboote und zwei Anlegestellen gab, die man hätte nutzen können.
Von den beiden Anlegestellen waren es dann nur wenige Minuten (zwischen 5 und 20 Min.) bis in die Altstadt.
In Schweden benötigt man schwedische Kronen, die man am besten schon in Deutschland tauscht. Eine Landesspezialität sind natürlich die Köttbullar, die uns ja aus dem berühmten Möbelhaus bekannt sind. Als Sehenswürdigkeit empfehle ich das Rathaus mit seinem „blauen“ und den goldenen Saal. Das sollte man meiner Meinung nach unbedingt besichtigt haben (Eintritt 90 SEK p.P.). Um 12.15 Uhr findet die Wachablösung statt, die zwar sehenswert, aber auch sehr überlaufen ist.
HELSINKI
In der finnischen Haupstadt standen wir von 12 bis 17.30 Uhr bei N 60° 09.075 E 24° 54.693 am Pier. Wir hatten wieder keinen Ausflug gebucht und wurden deshalb kostenlos vom Shuttlebus (Fahrtzeit ca. 10/15 Min.) ins Zentrum gebracht.
Man sollte unbedingt zum Senatsplatz mit seinem Dom gehen, die Krypta kostenlos besichtigen (WC vorhanden / 1.- EUR), die Uspenski-Kathedrale besuchen und den Hafen mit dem Markt und/oder der Markthalle anschauen. Eine landestypische Spezialität ist Rentierfleisch, das man u.a. in der Delikatessabteilung des Stockmann (200 g = 7,65 EUR) erhält.
ST. PETERSBURG (2 Tage)
Die Anlegestelle unseres Schiffes befand sich bei N 59° 56.625 E 30° 11.261. Das war ziemlich weit vom Zentrum entfernt und zu Fuß nicht zu machen. Wenn man in Russland von Bord gehen möchte, benötigt man einen min. sechs Monate gültigen Reisepass und ein Visum. Das Visum muss man entweder bereits in Deutschland beantragt haben oder man bucht eine geführte Ausflugsfahrt, bei der man ein Gruppenvisum erhält. Wir entschieden uns aus Sicherheitsgründen für zwei geführte Touren.
Am ersten Tag hatten wir uns die „St. Petersburg mit Katharina, Peter und Paul“ (95.- EUR p.P.) rausgesucht. Wir hatten Glück und wurden von einem Einheimischen mit perfekten Deutschkenntnissen und hervorragendem Allgemeinwissen geleitet. Seine Führung war sehr interessant und ich möchte sie nicht missen. Wir besuchten in Puschkin den Katharinenpalast, durch den sich die Menschenmassen schoben und von dessen Bernsteinzimmernachbildung ich etwas enttäuscht war. Dann nahmen wir ein mittelmäßiges, aber anständiges Mittagessen ein, auf das ich aber hätte verzichten können. Die Folklore-Veranstaltung während des Mittagessens war „bemüht unterhaltsam“ – doch wenigstens konnten wir die Pause nutzen, um auf die Toilette zu gehen. Anschließend gab es eine Stadtrundfahrt mit diversen Stopps u.a. an der Peter-und-Paul-Kirche und einem Souvenirladen, in dem man so kitschige Dinge wie z.B. Babuschkas kaufen konnte. Doch keine Angst! Die Ausflüge arteten nicht zu irgendwelchen „Import-Export-Einkaufs-Kaffee-Fahrten“ aus. Diese „Verkaufsstopps“ hielten sich absolut in Grenzen und wurden immer sinnvoll mit einem Fotostopp oder einer Toilettenpause verbunden. Das soll bei anderen Kreuzfahrtschiffen schon ganz anders sein, hat man uns erzählt.
Für Russland benötigt man übrigens Rubel. Der Reiseführer brachte uns aber zu einem Souvenirgeschäft, das auch Euro akzeptierte. Außerdem musste man dort nicht mit Karte zahlen, was wir ungern gemacht hätten.
Nun, am zweiten Tag ruhten wir uns vormittags von den vielen St. Petersburger Eindrücken aus und buchten für nachmittags „Freizeit in der Stadt“ für 29.- EUR p.P. Wir wurden zum Newski-Prospekt gebracht, wo wir uns zwei Stunden auf eigene Faust rumtreiben konnten. Viel zu wenig Zeit, aber immerhin konnten wir erledigen, was wir uns vorgenommen hatten.
TALLINN
In Tallinn legten wir bei N 59° 26.994 E 24° 45.767 an. Von hier aus hätte man zwar problemlos zum Turm „Dicke Margarete“ laufen können, der sozusagen als Tor zu Altstadt betrachtet werden kann. Aber da wir den langweiligen Marsch durchs Hafengebiet nicht sehr interessant fanden, stiegen wir lieber in den kostenlosen Shuttlebus, der uns in ca. 10 Minuten in die Nähe des Turms fuhr. Von da aus stürzten wir uns in die herrliche Altstadt mit ihren wunderschönen Häusern, den schmalen, kopfsteingepflasterten Gassen und der sehenswerten Alexander Newski-Kathedrale, die man unbedingt betreten haben sollte. Ein „Muss“ ist auch der schöne Markt auf dem Rathausplatz, auf dem es viele handwerkliche Souvenirs zu kaufen gibt (Estland hat inzwischen den Euro!). Eine tolle Sicht über die Stadt und zur Anlegestelle des Schiffes kann man von hier aus genießen: N 59° 26.308 E 024° 44.467.
Tallinn hat mir von allen Städten am besten gefallen. Das Flair der Altstadt ist einfach atemberaubend schön!
RIGA
Das genaue Gegenteil ist Riga. Hier hat es mir nicht so gut gefallen. Nach einem recht langen Transfer (30 Min. von N 57° 01.507 E 24° 05.035 aus) erreichten wir den nicht sehr schönen Vorplatz des Rathauses. Da wir nur ca. 4½ Stunden Zeit hatten, liefen wir auf direktem Weg zum größten Stadtmarkt Europas, der in ca. 500 m Entfernung lag. Hier wurden Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse in großer Auswahl angeboten (Währung: lettischer Lats = LVL). In den riesigen Hallen waren früher Zeppeline untergebracht und das Flair dieser riesigen Gebäude ist schon etwas Besonderes.
Danach bummelten wir bei 31° C im Schatten durch die Altstadt mit dem Dom (Eintritt wird erhoben) und der russisch-ortodoxen Kathedrale. Riga leidet meiner Meinung nach noch sehr unter ihrer kommunistischen Vergangenheit (Freiheitsdenkmal, Lettisches Okkupationsmuseum…) und entwickelt sich nur langsam zu einem Schmuckstück.
Nach nur drei Stunden kehrten wir zum Schiff zurück.
DANZIG
Danzig ist keine Hafenstadt, weshalb wir in Gdingen bei N 54° 32.022 E 18° 33.063 anlegten. Wir hatten einen 5-stündigen Ausflug namens „Danzig und Soprot“ (39.- EUR p.P.) gebucht, denn wir waren vor Reiseantritt ausgegangen, dass wir uns selbst um einen Transfer kümmern müssen und diese Umstände wollten wir uns nicht machen. Vor Ort erfuhren wir aber von anderen Passagieren, dass es wohl doch einen Shuttlebus gegeben hat, der aber 39.- EUR kostete. Also genau so viel, wie wir für die geführte Tour bezahlt haben. Ich gehe aber davon aus, dass sich diese Passagiere geirrt haben und in Wirklichkeit den Ausflug „Danzig auf eigene Faust“ gebucht haben, der ebenfalls zu diesem Preis angeboten wurde.
Nun, wir hatten jedenfalls einen Reiseführer, der gutes Deutsch sprach und uns viel über Danzig und über die Geschichte der Stadt erzählte. Er war zwar sehr bemüht, aber er konnte in seinen Erklärungen keinem Faden folgen, was sehr anstrengend war. Außerdem wurden wir von eine Sehenswürdigkeit zur nächsten gehetzt, was uns gar nicht gefiel. Nach dem Motto „schnell fotografieren, angucken können wir später“ rannten wir durch Danzig und Soprot. Hier hätte ich mir wesentlich mehr Zeit gewünscht, zumal ja durchaus ein oder zwei Stunden mehr Zeit vorhanden gewesen wären, da wir erst um 23 Uhr ablegen mussten.
Einziger Vorteil: In ganz Danzig fand ich ständig diverse freie WiFi, sodass ich neben der Rennerei meine E-Mails checken und Nachrichten nach Hause schicken konnte.
Die Währung Polens ist übrigens immer noch der Zloty, den man für „Goldwasser“, Bernstein und religiöse Schnitzereien ausgeben kann.
FAZIT
Würden wir die Reise wieder machen? Sofort! Können wir „Mein Schiff 2“ empfehlen? Jawoll!
In diesem Sinne… Gedanken sind frei… eure Dotti
P.S. Falls noch irgendwelche Fragen sind, bitte nicht zögern und per Kommentar an mich wenden. Alle Punkte komplett zu beschreiben, würde einfach den Umfang dieses Berichts sprengen!!