Der Graf von Monte Curry
„Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.“
Was Goethe vor ein paar hundert Jahren festgestellt hat, hat bis heute nichts an Aktualität verloren.
Dieses naheliegende „Gute“ kann vieles sein. Naheliegend wie ein TV-Display mit einer schönen Sendung zum Beispiel. Warum an die Côte D’Azur reisen, wenn man auch Urlaub im Stream machen kann?
Doch hier trennen sich Spreu und Weizen. Stream ist nicht gleich Stream. Jakob Lundt widmet sich, nahezu tv-wissenschaftlich, einem Vergleich zweier Neustarts: „Real Housewifes of Munich“ vs „Kaulitz & Kaulitz“. Es ist ein Duell der Giganten. Ein Format gigantisch Scheiße und das andere prächtig und großartig. Welche Sendung macht das Rennen?
Gar nicht nah liegt Klaas Heufer-Umlauf am Strand. Ihn hat das harte Los getroffen, in dieser Woche das eine Baywatch Mitglied zu sein, dass im Auftrag der Summerbreeze im Urlaub ist. Einer muss es ja machen. Während Lundt und Schmitt in Berlin sind, opfert sich Klaas für die Hörer*innen in Spanien auf. Wie sagte einst Tennismanager-Legende Ion Tiriac: „Vertrag is Vertrag“.
Thomas Schmitt berichtet wiederum von einem der in die Ferne schweifte und dann war das Böse, viel näher als gedacht. Schmitti hat Neues vom deutschen „Papillon“, vom Grafen von Monte-Curry, dem Wurst-Tycoon Chris Töpperwien im Sommergepäck. Der fuhr von LA nach Deutschland und fand sich im Knast wieder. Dort erging es ihm wie Amanda Knox, wie Mandela, ungerecht eingesperrt eben, der „Engel mit den Wurstaugen“ erlebt den Stoff aus dem Bestseller sind. Seine einzige Rettung im erzwungenen Exil: schreiben wie einst Thomas Mann in LA, nur eben umgekehrt und doch auch irgendwie ganz anders.
„Warum in die Ferne schweifen, hör das Gute liegt so nah“. Goethe würde die „Baywatch Berlin - Summerbreeze“ anknipsen. „Der Graf von Monte Curry“ jetzt streamen.
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