Forensic Nurses: Sie helfen, Sexualdelikte einfacher zu verfolgen

Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb Personen nach einem traumatischen Erlebnis von sexueller oder häuslicher Gewalt nicht direkt in den Notfall gehen: aus Überforderung mit der Situation. Aus Scham, weil der oder die Täter eine verwandte Person ist. Wegen der Befürchtung, sich zum Erlebten direkt befragen zu lassen, oder weil ein solcher Vorgang die Frage einer Anzeige mit sich bringt. Diese muss bisher bei einer Untersuchung direkt entschieden werden.

Je mehr Zeit durch diese Hemmschwelle zwischen dem Vorfall und einer Untersuchung vergeht, desto mehr Beweise gehen verloren. Sogenannte Forensic Nurses, spezialisierte Pflegefachpersonen, sollen dies nun ändern. Sie sichern Spuren, ohne dass die betroffenen Personen gleich eine Anzeige einreichen müssen.

Inwiefern macht dies einen Unterschied zu bisherigen Untersuchungen? Könnte sich dieser Ansatz schweizweit etablieren? Und wird das Angebot auch tatsächlich genutzt? Diese Fragen beantwortet in einer neuen Folge des täglichen Podcasts «Apropos» Liliane Minor, die kürzlich die Forensic Nurse Dominice Häni besuchte.

Host: Mirja Gabathuler

Produzent: Tobias Holzer

Anlaufstelle bei sexueller Gewalt

Rufen Sie als Opfer von sexueller oder häuslicher Gewalt oder als involvierte Fachperson die Forensic Nurses zur Hilfe: 0800 09 09 09. Die Untersuchung und Spurensicherung durch Forensic Nurses ist nicht an eine Anzeige gebunden. Opfer sexueller oder häuslicher Gewalt werden im Kanton Zürich in allen Spitälern mit Notfallstation untersucht und medizinisch betreut. Die Spitäler können zur forensischen Spurensicherung den Aufsuchenden Dienst Forensic Nurses zu jeder Zeit 365 Tage im Jahr kostenlos beiziehen.

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