Das Geschäft mit zweifelhaften Implantaten: Teil 1
Die künstliche Bandscheibe Cadisc-L, mitentwickelt vom Schweizer Chirurgen Max Aebi, wurde als Innovation angepriesen. Stattdessen lieferte sie von Beginn an zweifelhafte Resultate: In Tests an Affen kam es um das Implantat herum zu Erosionen, einige Exemplare wiesen Risse auf. Auch bei einer späteren klinischen Studie mit Menschen gab es Unstimmigkeiten. Trotzdem wurde das Implantat zugelassen – und Max Aebi setzte es mehreren Patientinnen und Patienten mit Rückenproblemen ein. Zum Teil kämpfen sie bis heute mit negativen Folgen.
Nun wurde der Arzt der schweren Körperverletzung angeklagt. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Seine Anwältin sagt: «Mein Klient hat sich im Zusammenhang mit dem Fall der Cadisc-L sowohl rechtlich als auch berufsethisch korrekt verhalten.»
Doch die Frage bleibt: Warum ignorierte der Arzt die Warnsignale? Und wie konnte die Cadisc-L auf den Markt kommen, obwohl sie in den Tests versagte? Darüber sprechen Catherine Boss und Roland Gamp vom Tamedia-Recherchedesk in der ersten von zwei Folgen des täglichen Podcasts «Apropos» zu den «Implant Files». Gastgeberin ist Mirja Gabathuler.
- Die Recherche zu den Implant Files
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