Habecks Waterloo

Der Wirtschaftsminister wird vom Erklärbär zum Umlage-Gespenst

Es ist ein Knall mit Verzögerung, aber auch einer mit Ansage: Wurde die Idee der Gasumlage noch mit leisem Murren quittiert, weckt ihre konkrete Ausgestaltung jetzt offenen Widerstand. Sowohl in den Reihen der Opposition als auch in Teilen der Koalition gibt es massive Kritik daran, dass nicht etwa nur von der Pleite bedrohte Konzerne von der Umlage profitieren sollen. Anbieter, deren Bilanzen bereits jetzt hervorragend aussehen, könnten ihre Gewinne auf Kosten der Gas-Kunden noch weiter steigern, so die Befürchtungen.

Unsozial, ungerecht und schlechtes politisches Handwerk sind die Vorwürfe, die sich Wirtschafts- und Klima-Minister Robert Habeck anhören muss. Schlagartig steht der bisherige „Sunnyboy“ der Ampel unter massivem Druck von mehreren Seiten. Ob und wie Habeck die Situation retten, auf wen er im Kabinett zählen kann und welche Koalitions-Kollegen ihn hängen lassen werden, darüber diskutieren die Pioneer-Chefredakteure Michael Bröcker und Gordon Repinski in dieser Ausgabe.

Ein weiteres Thema: Diskussion um Doppelmoral: Bilder aus dem Luftwaffen-Flieger nach Kanada zeigen Journalisten, Kanzler, Vizekanzler und Delegationen ohne Masken. Wie diese Fotos die Diskussion um nicht nachvollziehbare Regeln befeuern.

Im Interview der Woche: Christina Stumpp, designierte CDU-Generalsekretärin spricht mit Rasmus Buchsteiner über den Markenkern ihrer Partei, die Frauenquote und konservative Kommunalvertreter.

Außerdem: Wie woke muss Winnetou sein? Wer folgt auf NRW-FDP-Chef Joachim Stamp? Was steht an bei der Kabinettsklausur in Meseberg?

Im kürzesten Interview der Berliner Republik: Zoé von Finck, stellvertretende Referatsleiterin für Globale Fragen, Vereinte Nationen, Afrika im Bundeskanzleramt, Associate Professor of International Affairs and Global Governance an der Hertie School Berlin und Host des Podcasts ‘Ich bin so frei’.